August 2019

Vorteile der Anonymität von Spendern

Am 1. Juli 2018 ist in Deutschland ein Gesetz in Kraft getreten, das besagt, dass Samenspenden anonym nicht abgegeben werden dürfen. Das Gesetz beruft sich darauf, dass jeder Mensch das Recht hat, seine Herkunft zu kennen. Aber nicht nur bei der Anonymität, im Allgemeinen wurden die Maschen in der Reproduktionsmedizin enger gezogen. Die Eizellspende ist überhaupt verboten.

All diese Vorschriften haben das Problem, das manche Menschen mit der Samen- und Eizellspende haben mögen, nicht aus der Welt geschafft, noch wurde hoffnungsvollen Paaren damit geholfen. Ganz im Gegenteil. Seit dieses Gesetz in Kraft getreten ist, wenden sich viele Paare an Länder, außerhalb der Bundesrepublik. Eines dieser Länder ist die Tschechische Republik. Besonders beliebt sind die Reproduktionskliniken in Prag, Karlsbad und Brünn.

Besonders wenn es sich um anonyme Eizellspenderinnen handelt, bleiben deutschen Paaren keine andere Möglichkeit, als sich an das Ausland zu wenden. Damit beginnt für viele Paare ein langer Hürdenlauf zu dem gewünschten Baby.

Die Eizellspenderin kann in der Tschechischen Republik nicht nur spenden, sie bleibt dabei auch anonym. Diese Anonymität bietet einen eindeutigen Schutz für die Eizellspenderin. Wie weit dabei das Persönlichkeitsrecht vs. Anonymität verletzt wird, sollte von dem Paar abgewogen werden.

In Europa ist es bereits ein offenes Geheimnis, dass die Tschechische Republik die Anlaufstelle vieler kinderloser Paare geworden ist. Ein Kinderwunsch, den sich viele Menschen auf die natürliche Weise nicht erfüllen konnten wurde durch die beschränkenden Vorschriften der künstlichen Befruchtung in Deutschland nur noch erschwert. Dabei macht das Gesetzt keinen Unterschied, ob es sich bei dem Paar um ein medizinisches Problem handelt oder ob sie „einfach nur zu alt“ sind.

 

 

Geschäft oder Hilfe zu empfangen

Ohne den anonymen Spendern wäre es im Ausland kaum so einfach, Paaren zu dem heißersehnten Baby zu helfen. In großen IVF Kliniken werden jährlich 2.500 Befruchtungen durchgeführt. Schlüsselt man das auf, so sind das 10 Befruchtungen per Werktag. Viele der Patienten kommen aus Deutschland.

 

Wie sieht das Gesetz in der Tschechischen Republik aus

In der Tschechischen Republik ist die Samen- und Eizellspende nicht nur freiwillig, sondern, zum Schutz des Spenders auch anonym! Diese Anonymität bezieht sich sowohl auf den Spender und die Empfängerin.

Das Anonymitätsgesetz geht allerdings noch einen Schritt weiter und miteinbezieht die Kinder, die durch IVF geboren wurden.

Allerdings ist die Klinik gesetzlich verpflichtet, die gesamte Gesundheitsdokumentation der Spender und Spenderinnen für 30 Jahre aufzubewahren. Diese Aufzeichnungen unterliegen strengster Kontrolle von seitens der Staatsbehörden (Staatsanstalt für Heilmittelkontrolle, Ministerium für Gesundheitswesen).

Jede Klinik für Reproduktionsmedizin und Genetik besitzt seine eigene Datenbank, in der alle Informationen bezüglich der Spender/innen festgehalten sind. Die Auswahl, welche Samen- oder Eizellen letztendlich für welches Paar verwendet werden, geschieht ausschließlich durch den behandelnden Arzt.

Um eine größtmögliche Übereinstimmung in den phänotypischen Parametern zu bewirken, erhält das Paar einen eingehenden Fragebogen. Selbst für Paare, die nicht aus Europa sind und an einem Spender interessiert sind, kann in den meisten Fällen geholfen werden. Allerdings, die Wartezeit kann sich um einiges verlängern.

 

 

Spender müssen vollkommen gesund sein und sich gesetzlich bestimmten genetischen Untersuchungen unterziehen. Diese Untersuchungen werden mehrmals wiederholt, um Erkrankungen wie HIV, HBSag, HCV, Chlamydien, Syphilis, auszuschließen. Darüber hinaus werden dem Spender nur die Kosten, die durch die Auslagen der Spende verbunden sind, ersetzt.

 

Resourcen:

https://jura-online.de/blog/2018/07/11/anonymitat-von-samenspendern-gesetzlich-aufgehoben/

https://www.123recht.de/ratgeber/experteninterviews/Samenspende-fuer-Spender-und-Empfaenger-ein-gutes-Geschaeft-__a148880.html